Philatelistentag der „FSPL“

Am Sonntag, dem 25. September 2022 fand von 10.00 bis 18.00 Uhr im „Foyer de la Philatélie“, 38, rue du Curé in Luxemburg-Stadt der 18. Philatelistentag der FSPL statt. 

Jugendliche und Erwachsene konnten sich am 18. Philatelistentag der FSPL beteiligen, auch wenn sie keinem der FSPL-Vereinen angehörten. Es wurde kein Eintritt erhoben, im Gegenteil, jeder Jugendlicher oder Erwachsener konnte sich bis zu etwa 150 philatelistische Dokumente sowie bis zu 150 postfrische oder gestempelte Briefmarken mitnehmen, um sein Exponat zu vervollständigen oder ein neues aufzubauen. Bei den vorhandenen tausenden Briefausschnitte, teilweise mit sehr interessanten Stempeln, konnte jeder so viele mitnehmen, wie er für die Bearbeitung und den Aufbau seines Exponates benötigt, denn hier war keine Stückzahl festgelegt. Jugendliche erhielten die Broschüre „Briefmarkensammeln, ein lehrreiches Hobby“ von Jos Wolff, Präsident der FSPL, an diesem Tag als Geschenk. 

 

© 18. Philatelistentag der „FSPL“

Etwa 80 Kisten mit FDCs, Ganzsachen, Maximumkarten, Postkarten, Ansichtskarten, Einschreibebriefen und Briefen mit sehr schönen Abstempelungen, portogerecht frankiert, und über 60 Alben mit postfrischen und gestempelten Briefmarken standen den Besuchern ebenfalls zur Verfügung, zum Aussuchen von philatelistischen Belegen und Marken.

Es gab auch eine interessante Gratis-Tombola mit philatelistischen Belegen und Briefmarken und eine Gratis-Tombola mit Sachpreisen. Jeder Besucher, Philatelist oder Nicht-Philatelist erhielt gratis ein Tombolalos bei seiner Ankunft mit dem er schöne und interessante postalische Belege und Briefmarken oder schöne Sachpreise gewinnen konnte.

Etwa 190 Philatelisten und Nicht-Philatelisten fanden im Jahr 2019 den Weg zum 17. Philatelistentag ins „Foyer de la Philatélie“. 2020 und 2021 fand kein Philatelistentag der FSPL, wegen der Corona-19-Pandemie, statt. Der 18. Philatelistentag bewies erneut, dass die Philatelie nicht nur kenntnisbereichernd und bildungsfördernd für alle Altersklassen ist, aber auch erzieherische Eigenschaften im „menschlichen“ Bereich besitzt.

Briefmarken sind mehr als nur nüchterne Gebührenmarken. Sie sind der Spiegel, der uns die vielfältigsten Aspekte der Gegenwart und der Vergangenheit künstlerich vor Augen führt. Der 6. Mai 1840 ist der Geburtstag der Briefmarke und notgedrungen auch derjenige der Philatelie, denn die beiden sind untrennbar miteinander verbunden. In Großbritannien und in Irland gab es an jenem Tag die ersten Briefmarken, es waren dies die schwarze 1-Penny-Marke und die blaue 2-Pence-Marke. Luxemburg gab Mitte September 1852 seine ersten Briefmarken heraus. Es waren dies eine schwarze und eine rote Marke mit dem Bildnis Wilhelms III. Im Volksmund werden diese Marken heute kurz „schwaarzen“ und „roude Kapp“ genannt. Diese beiden Marken hatten Kurswert bis zum 1. Januar 1906.

Den ersten Hinweis über das Briefmarkensammeln lieferte eine Kleinanzeige, die Anfang 1841, also wenige Monate nach der ersten Briefmarkenausgabe, in einer englischen Zeitung erschien. Der Interessent suchte entwertete Briefmarken zu kaufen. Rasch verbreitete sich die Sammelleidenschaft in vielen Ländern und die Fachpresse und Tagespresse schlossen sich dieser Entwicklung an. Heute kann sich jeder Philatelist anhand guter Fachliteratur informieren und seine Kenntnisse vervollständigen und erweitern.

Überall in der ganzen Welt werden Briefmarken gesammelt und getauscht, um Exponate zu vervollständigen, aufzubauen um im oder außer Wettbewerb auszustellen. Bei Ausstellungen im Wettbewerb muss jeder Aussteller sich nach den Regeln und Richtlinien der FSPL und der FIP richten, was kein 100-Meter-Lauf ist, sondern ein Hindernislauf vor vielen Preisrichtern. Hier gilt es durchzuhalten, sich nicht von Enttäuschungen beirren zu lassen, sein Exponat dauernd zu verbessern, denn nur so wird der philatelistische Erfolg im Wettbewerb gesichert. Außer Wettbewerb kann jeder seine Sammlung so aufbauen und ausstellen, wie es ihr oder ihm gefällt, ohne dass sie oder er sich nach dem Reglement und Richtlinien richten muss.  

jw